KI-Optimierung für KMU: Sichtbarkeit in ChatGPT, Perplexity & Co. (KI-SEO)

Warum klassische SEO nicht mehr ausreicht – und wie du dein Unternehmen fit für die Zukunft der KI-Suche machst

Danilo à Tellinghusen
Danilo à Tellinghusen
Experte für Webdesign & Online Marketing

KI-Suche verändert alles

Ob Restaurant, Immobilienmakler oder Handwerksbetrieb – immer mehr Menschen suchen nicht mehr ausschließlich bei Google, sondern direkt in ChatGPT, Perplexity oder den neuen Google AI Overviews. Dort erwarten sie keine Liste mit Links, sondern eine klare, fertige Antwort.

Für kleine und mittelständische Unternehmen bedeutet das: Wer in dieser neuen Welt nicht vorkommt, wird schlicht unsichtbar. Klassische SEO reicht deshalb nicht mehr. Es geht darum, Inhalte so zu gestalten, dass auch KI-Systeme sie verstehen, ihnen vertrauen und sie in ihre Antworten einbauen.

1. E-E-A-T als Fundament der KI-Sichtbarkeit

Damit KI-Systeme wie ChatGPT dich in Antworten aufnehmen, achten sie auf Qualitätssignale. Google nennt dieses Prinzip E-E-A-T: Experience, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness.

Das bedeutet in der Praxis: Du solltest deine echte Erfahrung nachweisbar machen. Immobilienmakler können zum Beispiel dokumentierte Verkäufe oder Marktberichte veröffentlichen. Ein Handwerksbetrieb zeigt am besten abgeschlossene Projekte oder zufriedene Kunden. Fachwissen kannst du über Erklärartikel, Marktanalysen oder Checklisten transportieren. Autorität entsteht, wenn andere über dich berichten – etwa Branchenportale, Medien oder Verbände. Und Vertrauen baust du auf, indem du transparent bist: mit klaren Kontaktdaten, einem vollständigen Impressum, echten Referenzen und einer sicheren Website.

Ein Beispiel: Ein Makler, der regelmäßig aktuelle Marktberichte aus seiner Stadt veröffentlicht und in Fachmedien zitiert wird, taucht nicht nur bei Google häufiger auf, sondern hat auch eine deutlich höhere Chance, von ChatGPT als „vertrauenswürdige Quelle“ herangezogen zu werden.

2. Strukturierte Daten: Futter für KI-Systeme

Damit KI-Systeme Informationen zuverlässig aufnehmen können, brauchen sie maschinenlesbare Daten. Genau hier setzt Schema Markup an. Dabei handelt es sich um Zusatzinformationen, die du in deine Website einbaust. Für KMU sind vor allem LocalBusiness-Daten wichtig, die Name, Adresse, Telefonnummer und Öffnungszeiten enthalten.

Bewertungen lassen sich über Review Schema sichtbar machen. Immobilienmakler profitieren zusätzlich vom RealEstateListing Schema, in dem Preise, Größen und Ausstattungsmerkmale hinterlegt werden können. Auch ein Person Schema ist sinnvoll, um dich als Inhaber mit Qualifikationen und Kontaktmöglichkeiten darzustellen.

Solche strukturierten Daten sind für den Nutzer unsichtbar, aber für KI-Systeme ein entscheidender Hinweis, dass sie deiner Seite vertrauen können.

3. Inhalte in kleinen, verständlichen Portionen

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Art und Weise, wie Inhalte aufbereitet sind. KI-Systeme arbeiten mit sogenannten „Content Chunks“, also kleinen Textabschnitten, die für sich allein stehen und eine konkrete Frage beantworten.

Das bedeutet: Jeder Abschnitt deiner Website sollte eine klare Botschaft transportieren. Überschriften funktionieren am besten, wenn sie wie Fragen formuliert sind – zum Beispiel „Wie läuft ein Hausverkauf ab?“ oder „Was kostet eine Wohnung in [Stadtteil]?“. Direkt darunter sollte eine präzise Erklärung stehen, die auch ohne weiteren Kontext verständlich ist. Gerade bei komplexeren Prozessen – wie einem Hauskauf oder einer Handwerkerleistung – sind Schritt-für-Schritt-Erklärungen hilfreich.

4. FAQs: Inhalte, die KI liebt

Besonders effektiv für die KI-Sichtbarkeit sind FAQs. Sie liefern kurze, prägnante Antworten auf typische Kundenfragen – genau das, wonach ChatGPT & Co. suchen. Dabei geht es nicht nur um allgemeine Themen wie „Was macht ein guter Immobilienmakler?“, sondern auch um regionale Besonderheiten. Ein Makler könnte beispielsweise beantworten, wie hoch die Durchschnittspreise in einem bestimmten Stadtteil sind. Ein Handwerker wiederum kann erklären, welche Genehmigungen für einen Anbau nötig sind.

Wenn du solche Fragen und Antworten direkt auf deiner Website platzierst, erhöhst du nicht nur deine Chance auf KI-Sichtbarkeit, sondern verbesserst auch deine Position bei klassischen Google-Featured Snippets.

5. Lokale Autorität: Sichtbar in deiner Region

KI-Systeme bewerten Inhalte besonders stark nach ihrer lokalen Relevanz. Für Unternehmen vor Ort ist das eine riesige Chance. Je detaillierter du über deine Region berichtest, desto sichtbarer wirst du. Ein Immobilienmakler kann Stadtteil-Guides schreiben, in denen er Schulen, Infrastruktur und Freizeitmöglichkeiten beschreibt. Ein Arzt kann über regionale Gesundheitsangebote informieren, ein Handwerksbetrieb über die Besonderheiten lokaler Bauvorschriften.

Regelmäßige Marktberichte, lokale Datenquellen wie Schulbewertungen oder Walkscores und die konsequente Nutzung von Keywords, die den Stadtteil benennen, sind hier entscheidend. So hebst du dich von Mitbewerbern ab, die nur allgemeine Begriffe nutzen.

6. Backlinks und Erwähnungen: Die Währung der KI

Neben den Inhalten selbst zählt auch, wie andere über dich sprechen. KI-Systeme bewerten Erwähnungen und Backlinks sehr hoch. Das bedeutet: Wenn dich lokale Zeitungen, Fachmedien oder Branchenportale nennen, steigert das deine Sichtbarkeit enorm. Auch Branchenbücher, Immobilienportale oder Social-Media-Profile, die konsistent gepflegt sind, tragen dazu bei.

Selbst ein Wikipedia-Eintrag kann für größere Unternehmen ein relevanter Faktor sein. Die Grundidee ist einfach: Je öfter andere Quellen dich als vertrauenswürdig bestätigen, desto wahrscheinlicher ist es, dass KI-Systeme deine Inhalte in Antworten einbauen.

7. Technische Basis für AI-Crawling

Auch die beste Content-Strategie bringt nichts, wenn deine Website technisch nicht sauber aufgestellt ist. KI-Bots müssen deine Inhalte problemlos crawlen können. Achte deshalb darauf, dass relevante Bots wie GPTBot oder PerplexityBot in deiner robots.txt nicht blockiert werden.

Vermeide es außerdem, zentrale Inhalte nur über JavaScript zu laden, denn manche Bots haben damit Probleme. Ladezeiten sollten schnell sein und die mobile Optimierung selbstverständlich. Mit einer aktuellen XML-Sitemap und IndexNow stellst du sicher, dass deine Inhalte effizient indexiert werden.

8. Natürliche Sprache statt Keyword-Stuffing

Während klassische SEO lange auf die exakte Platzierung von Keywords setzte, bevorzugen KI-Systeme natürliche, gesprächsartige Inhalte. Schreibe so, wie du auch mit einem Kunden sprechen würdest. Stelle Fragen so, wie sie im Alltag wirklich gestellt werden.

Gerade bei Long-Tail-Keywords ist das entscheidend: „Wie viel Eigenkapital brauche ich für eine Immobilie in Dresden?“ ist für KI-Systeme wertvoller als ein generisches „Immobilien Dresden kaufen“. Auch Voice Search spielt hier eine Rolle. Immer mehr Menschen stellen Suchanfragen über Sprachassistenten – und die funktionieren fast immer in natürlicher Sprache.

Umsetzung in der Praxis

Für dich als KMU bedeutet das konkret: Erstelle Inhalte, die nicht nur Produkte oder Dienstleistungen beschreiben, sondern echten Mehrwert bieten. Ein Immobilienmakler kann Stadtteil-Guides oder Marktberichte verfassen. Ein Handwerksbetrieb könnte Anleitungen veröffentlichen, wie bestimmte Arbeiten ablaufen. Ein Arzt kann häufige Patientenfragen beantworten.

Technisch sollten strukturierte Daten wie Schema Markup konsequent genutzt werden. Tools wie der Google Rich Results Test helfen dabei, die Umsetzung zu prüfen. Auch dein Google-My-Business-Profil sollte vollständig optimiert sein – mit konsistenten Daten zu Name, Adresse, Telefonnummer und Öffnungszeiten.

Und schließlich ist es wichtig, die Ergebnisse regelmäßig zu überwachen. Mit AI Visibility Audits kannst du prüfen, wie oft dein Unternehmen in KI-Antworten erwähnt wird. Erste Tools zeigen bereits, wie viel Traffic über ChatGPT oder Perplexity kommt. Kombiniert mit klassischem Conversion-Tracking erkennst du, welche Leads tatsächlich aus der KI-Suche entstehen.

Fazit: KI-Optimierung ist die neue SEO

Klassische SEO bleibt weiterhin wichtig – doch die Zukunft gehört den KI-Suchsystemen. Laut Gartner werden bis 2026 rund 25 Prozent aller Suchanfragen nicht mehr in einer klassischen Google-Suche enden, sondern direkt in KI-Antworten.

Gerade für KMU und lokale Dienstleister wie Immobilienmakler, Ärzte oder Handwerksbetriebe ist das eine enorme Chance. Wer heute seine Inhalte KI-fit macht, sichert sich morgen den Platz in den Antworten – und damit den entscheidenden Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.

Du möchtest wissen, wie das für dein Unternehmen aussehen kann? Dann lass dich jetzt beraten.

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Danilo à Tellinghusen
Danilo à Tellinghusen
Veröffentlicht: 
16.09.2025
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